Absolut empfehlenswert für den Fan von Horror und Mystik: F e s t a - V e r l a g

Dienstag, 19. März 2013

Armageddon, die Suche nach Eden: Gottes letzte Kinder

Heilige Scheiße !


Klappentext:

Die Apokalypse ist über die Menschheit hereingebrochen.
Die Toten stehen wieder auf und machen Jagd auf die Lebenden.
In dieser Welt versucht Frank zu überleben. Bei seiner Suche nach dringend benötigter Nahrung und Ausrüstung im völlig zerstörten Köln trifft er auf Sandra. Sie ist eine weitere Überlebende des Untergangs, ebenso wie Pfarrer Patrick Stark, ein Mann Gottes, der sich scheinbar in sein Schicksal ergeben hat.
Die drei glauben die letzten lebenden Menschen in der toten Stadt zu sein und werden von einem Zombie verfolgt, der schneller, stärker und schlauer ist, als die anderen Untoten.
Doch es haben noch mehr Menschen Armageddon überlebt. Und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach …

... Gottes letzten Kindern





Ja, wirklich: Heilige Scheiße!

Ich habe gerade den ersten Teil dieser Zombie-Reihe hinter mir und es prickelt noch immer die Kopfhaut. Dieser Roman stellt mich vor ein Problem: Ich habe soviel zu erzählen und mir jucken förmlich die Fingerspitzen. Aber damit würde ich einen Spoiler generieren und Euch den ganzen Spaß nehmen. Nein nein nein, das geht jetzt wirklich nicht, also vergesst es Ihr kleinen Scheißer ;-)

Aber immer der Reihe nach...

Wir tauchen ein in ein heute stattfindendes Armageddon mitten in Köln, wo wir auf einen etwas verpeilten, aber ziemlich coolen Dippel-Inch namens Frank stoßen - seines Zeichens Motor-Klempner bei der DTM.
Ein wenig bespaßt durch sein leicht paranoides Verhalten, hatte Frank sich seine Hütte schon vor Beginn der Apokalypse zu einem gut ausgestatteten Bunker umgebaut. Bestens gerüstet mit Solarenergie auf dem Dach, Batterien im Keller und ausreichend Vorräteen in den Schränken und den Kühltruhen, kann er dem drohendem Untergang mit einem wehmütigen Lächeln auf den Lippen entgegen sehen. Doch was passiert, wenn die Batterien schrottig sind? Richtig: Ab nach draußen an die fris... aeh faulige Luft um Ausrüstung zu besorgen. Und hier fängt die Geschichte im Grunde richtig an. Frank stößt auf das Pornoschneggche Sandra und würde liebend gerne eine Daily Soap mit ihr drehen, doch leider treten die Zwei von einem Scheißehaufen in den nächsten - und das so rasant, dass keine Zeit zum Luft holen bleibt.

Alles was ich nun noch erzählen würde, wäre der oben genannte Spoiler. So schwer es mir auch fällt, das ist nicht fair. Also verkneife ich mir das jetzt. Kommen wir zu meiner Bewertung:

- rasant von Anfang bis Ende, und das mit stetem Blick über die Schulter!
- coole Charaktere, die locker und ausreichend gestaltet wurden
- wenige Seiten aber mit viel Raum für eine wirklich durchdachte Storyline

Was ich besonders mag ist die Tatsache, dass hier D.J. Franzen viele meiner literarischen Vorlieben vereint:

- meine Lieblingsmonster - und manches Mal sogar mit Intelligenz ;-)
- biblischen SchnickSchnack (Gabriel erinnert mich tatsächlich an die Gabriel-Version aus dem Film Constantine, was ich wirklich cool finde)
- Paranormales (Bälger, die Hirne braten können, finde ich wirklich gruselig)

Was mir fehlt, sind ein paar mehr Kampfhandlungen und eine Prise Gore, dann wäre es perfekt. Aber wer weiß, was in den nächsten Teilen auf mich wartet?

Fazit


Puh also wirklich... Ich habe erst ein wenig die Nase gerümpft - 116 Seiten. Aber da mir mein Schwesterlein die ersten beiden Printausgaben geliehen hat, dachte ich mir: einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul. Nun jedoch bin ich wahrlich verwundert über die Storytiefe und der darin enthaltenen Achterbahnfahrten. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite in sehr rasantem Stil gehalten. Wie ich oben schon schrieb: Man wirft stets einen Blick über die Schulter und das Ende führt dazu, dass ich mir auf jeden Fall die nächsten Teile kaufen muss. Ich muss wissen, wie es meinem Helden geht und welchen Abenteuern die nächsten/neuen Protagonisten begegnen werden.

Daher meine Wertung: 5 von 5 Hirnpunk-Punkte. Meine absolute Kaufempfehlung für jeden Beisser-Fan.


"Gottes letzte Kinder" aus der Buch-Reihe "Armageddon, die Suche nach Eden" von D.J. Franzen erschien 2012 beim Begedia-Verlag

116 Seiten
Originaltitel: Armageddon, die Suche nach Eden
ISBN: 978-3-943795-21-9


Kostenlose Leseprobe: *klick mich*

Diesen Titel als Taschenbuch gibt es über Amrun - den ziemlich coolen Marktplatz für Kleinverlage: *Taschenbuch*
Diesen Titel als eBook gibt es hier: *eBook*


Viel Spaß beim Lesen !!


Tom

Dienstag, 28. August 2012

Dimension

Ein Hauch von Lost...


Klappentext:

Ein junger Mann erwacht mit dröhnenden Kopfschmerzen in einer Wohnung. Erinnern kann er sich nicht einmal an seinen eigenen Namen. Doch etwas stimmt nicht mit den Räumen, die eigentlich ein behagliches Zuhause widerspiegeln sollten. Die Zimmer sind verwüstet, sämtliche Möbel sind vergammelt oder zerstört. Es sieht aus, als wäre in den letzten zwanzig Jahren niemand mehr hier gewesen.
Auf der Straße erwartet ihn ein Bild der Verwüstung. Die ganze Stadt scheint verlassen und verfallen zu sein. Die Häuser sind mittlerweile Ruinen, als hätte ein jahrzehntelanger Krieg getobt. Überall liegen Trümmer und Überreste herum.
Verzweifelt und voller unbeantworteter Fragen macht er sich auf die Suche nach anderen Menschen und nach Antworten. Doch was er findet, hätte er besser niemals entdeckt.




Ich war freudig überrascht, als mich mein Schwesterchen mit einer für mich signierten Ausgabe dieses Buches überraschte. Der Titel klang interessant, die Aufmachung ebenso. Ein wenig zurückhaltend war ich jedoch wegen der geringen Seitenzahl (120). Ohjee dachte ich mir, da versucht sich mal wieder einer an einen Kurzroman. Meine letzten Erfahrungen lehrten mich: In meiner persönlichen Statistik schaffen es vielleicht 5% aller Kurzgeschichten, nicht an meiner gnadenlosen und von Sarkasmus begleitenden Kritik mit wehenden Fahnen gen Untergang zu segeln. Also schlug ich mit einem siegessicherem Schmunzeln die erste Seite auf, und begann zu lesen. Und ich las weiter... und ich würde immer noch lesen, wenn dieser Schuft von Autor mir noch ein paar Seiten mehr geschenkt hätte. So aber schloss ich mit einem zufriedenen Rülpser das Buch.

Tjap, womit haben wir es nun zu tun? Schon nach den ersten Seiten stand für mich fest: Das liest sich wie eine Mischung aus postapokalyptischen Alptraum und dem Serienerfolg "Lost". Und davon war ich wirklich SEHR angetan. Geschichten dieser Art treffen den Nagel der Zeit. Was den ehrenwerten Leser erwartet, ist eine moderne Geschichte, die mit einigen unserer Urängste spielt:

- nicht zu wissen, wer man ist
- nicht zu wissen wo man ist
- nicht zu wissen, was aus einem wird
- nicht Herr der Lage zu sein

Sprich: Die Zukunft ist ja sowas von im Arsch und ungewiss, dass man nur von Moment zu Moment leben kann. Und das zeigen die Charaktere des Autors mit jeder Seite.

Manuel Schenk hat endlich mal das umgesetzt, was ich an vielen Kurzroman-Autoren bemängle: Er hat die richtige Anzahl an Charaktere erschaffen und diese punktgenau in Szene gesetzt. Nicht zu viel und nicht zu wenig Details. Im Grunde hat er alle diese liebenswerten Figuren ziemlich raffiniert ins Spiel gekippt, denn keiner hat eine wirkliche Vergangenheit. Was zählt, ist der Charakter der jeweiligen Persönchen. Damit ausgestattet, versuchen sie ihre Welt zu erkunden und zu begreifen.

Auf Sex und Gore wird hier gänzlich verzichtet, was auch nicht Thema dieser Geschichte ist. Wichtig ist die Stimmung (grau, trist, düster, hoffnungslos - eben postapokalytpisch). Wirklich super umgesetzt!

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich dennoch:

1. Mac war ein wenig zu vorhersehbar (ich habe ihn zu schnell als das Arschloch enttarnt). Es gab zwar einen kleinen Kampf am Ende, aber hättest Du - lieber Manuel - ihn nicht ein wenig mehr leiden lassen können?

2. Was ist mit Schiller? Er taucht irgendwann mal auf und liefert keinerlei Hintergrund und keinerlei Tiefe. Er diente lediglich als Geisel, hatte ansonsten keinerlei weitere Funktion. Ihm hätte ich eine besondere Rolle zugetraut, die Potential für mehr Überraschungen bereit hält.

Fazit


Dieser Titel hat mich wahrlich überrascht. Auf so wenigen Seiten eine Geschichte mit solcher Tiefe aufbauen - das soll erst mal einer nachmachen. Manuel Schenk hat hier praktisch "aus dem Nichts" eine tolle Szenerie geschaffen, die sogar noch Potential für Fortsetzungen hat.

Es war schon gefährlich von meinem Schwesterchen, mir diesen Schmöker in die Hand zu drücken. Aber Manuel sei ganz unbesorgt: Du hast hier alles richtig gemacht. Deine Geschichte hat mir unsagbar gut gefallen. Dein Schreibstil ist kurz und knackig, trotzdem ausreichend für ein sattes Kopfkino - ganz wie ich es mag.

Für diese wirklich gelungene Umsetzung einer Welt, in der die Scheiße vom Himmel regnet: 5 von 5 Hirnpunk-Punkte, sowie ein fettes Danke für die gute Unterhaltung ;-)


"Dimension" von Manuel Schenk erschien am 11. Juni 2012 auf der CreateSpace Independent Publishing Platform

120 Seiten
Originaltitel: Dimension
ISBN: 9781477513033

Manuel Schenk im Internet: Website
Kostenlose Leseprobe: *klick mich*

Diesen Titel als eBook gibt es hier: *eBook*


Viel Spaß beim Lesen !!


Tom

Sonntag, 17. Juni 2012

Kutná Hora - Kreaturen des Zorns

Ich steig auf kein Karussell mehr...

Ein junges Liebespaar im Urlaub.
Ein verlassener Jahrmarkt.
Das Böse, das dort lauert.





Durch meine Schwester (testwerkstatt.blogspot.de) darauf aufmerksam gemacht, nahm ich mir heute eine Kurzgeschichte von André Wegmann vor. Kurzgeschichten sind ja eigentlich nicht so mein Ding, aber ihre Rezension hatte mich doch recht neugierig gemacht. Und da mir dieses Rezensionsexemplar "wie durch Zufall" in die Hände gespielt wurde, nutzte ich den sonnigen Morgen auf dem Balkon.

Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Entwicklung des jungen Randy. Ein kleiner introvertierter Gruftie mausert sich unverhofft zum Helden. Er scheißt sich zwar bei jeder Gelegenheit in die Buxe, zeigt jedoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit genügend Courage, um das Beste aus seiner Situation zu machen. Ich finde den Jungen sympatisch ;-)

Wer selbst schon einmal zur Schreibfeder gegriffen hat, der weiß, dass Kurzgeschichten nicht zwangsläufig einfach zu schreiben sind. Hier gilt es vor allem, auf möglichst wenig Raum viel Bauchgefühl neben einer fertigen Story unterzubringen. Ich habe generell Respekt vor allen Autoren, die sich an eine Kurzgeschichte heranwagen. Deswegen gleich vorweg mein Tipp: Ich bin zwar ein Fan von Detailverliebtheit, bei einer Kurzgeschichte sollte man jedoch sparsam damit umgehen. Viele Szenen wurden detailreich geschildert - z.B. jeder einzelne Raum der Horrorshow, sowie jedes einzelne Folterinstrument nebst Funktionsweise. Das ist gut gemeint, aber so blieb hier nicht mehr viel Platz für spannende Nebenhandlungen. Der Fokus lag zudem zu sehr auf Randy.

Ein paar kleinere Logikfehler ließen mich schon ein wenig schmunzeln: Wie kommt einem britischen Pärchen unser deutsches Schnappie-Lied in den Sinn? In Deutschland, in der Schweiz und in Österreich immerhin auf Platz 1, landete Schnappie im Land der Queen lediglich für drei Wochen auf Platz 32 - und auch nur als Single. "Schnappie und seine Freunde" (das Album) hingegen wurde in den UK nie wirklich bekannt. Mir fehlt also ein wenig Hintergrund. Britisches Pärchen im Pragurlaub, kennt sich mit deutschem Kinderschlager aus. Da stimmt doch etwas nicht? ;-) Doch ich weiche mal wieder vom Thema ab...

Fazit

Ich war ein wenig überrascht, wie gut man für so wenig Geld unterhalten werden kann. Die Lektüre las' sich schnell und ohne aus der Hand gelegt zu werden. Ein wenig Sex wurde mir auch geboten, dafür hätte es ein wenig mehr Horror sein können. Lieber André: Du hast so schön die Funktionsweise der Foltergeräte beschrieben: Ich hoffe, sie kommen bei deinem nächsten Buch auch ausgiebig zum Einsatz ;-)

Übrigens: Geiles Buchcover!

"Kutná Hora - Kreaturen des Zorns" von André Wegmann erschien 4. Juni 2012 bei CreateSpace (hier der Amazon-Link)


114 Seiten

Originaltitel: Kutná Hora - Kreaturen des Zorns
ISBN: 978-1477599372

Kostenlose Leseprobe: *klick mich*

Diesen Titel als eBook gibt es hier: *eBook*


Viel Spaß beim Lesen !!


Tom

Samstag, 16. Juni 2012

Das Hotel

Holy Shit !!

 

Das Rushmore Inn ist ein kleines familienbetriebenes Hotel. Und ganz exklusiv noch dazu, denn hierher kommt man nur auf persönliche Empfehlung.
Um ein Gast dieses Anwesens zu werden, muss ich einige ganz spezielle Dinge mitbringen: Einen platten Reifen, Stroh im Hirn und die passende Blutgruppe...



"Das Hotel" - wie klingt das denn? Ein altbackener Titel und ein Umschlagtext, der an Alfred Hitchcock's Psycho von 1960 erinnert. Nun, ich darf zumindest soviel verraten, dass dieses Buch mit dem eben erwähnten Titel mal rein gar nichts zu tun hat. Das wäre wie ein Vergleich zwischen dem Wackelpeter von Dr. Oetker und einer herzhaften Paella. Hier haben wir es eindeutig mit der Kategorie "geilste Paella in my life" zu tun.
Ich habe mich schon lange gefragt, wann es wieder ein Buch in die Kategorie Hirnpunk-5 schafft. Et voilá - hier ist es!

Die Geschichte beginnt mit Maria - einer jungen Sportlerin, die in diesem schnieken Hotel auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Das nehmen sich ihr durchgeknallter Bruder und ihr Verlobter zum Anlass, durch das Land zu reisen und nach ihr zu suchen. Natürlich haben sie eines sonnigen Tages Erfolg damit, müssen jedoch den ein oder anderen Preis zahlen. Das Gleiche gilt für die übrigen Besucher des Hotels.

Zimperlich geht Jack Kilborn mit den Protagonisten und deren Blut und Körperteilen nicht gerade um. Die ein oder andere Hand kann man schon entbehren - mit etwas Übung kann man seine Nüdelchen aber ja auch mit links aufdrehen. Man braucht wirklich keinen Löffel in der anderen Hand!! Man kann die Gabel auch am Tellerrand halten und dort drehen, das funktioniert!

Uhm... ich muss mich entschuldigen, ich schweife ab (aber für Tipps, wie man Nudeln richtig dreht, dürft ihr mich auf Facebook ansprechen).

Achja, ich sollte etwas über das Buch schreiben. Nun ihr merkt schon, die Pferdchen gehen mit mir durch und das Buch hat definitiv damit zu tun. Schon nach den ersten Seiten fühle ich mich kribbelig und aufgekratzt. Ich will geile Äkschöön und langanhaltende Spannung - und das bekomme ich mit diesem Schmöker tonnenweise.

Jack Kilborn hält sich nicht lange mit detailreichen Hintergrundinformationen auf. Er kommt augenblicklich zur Sache und zeigt dem Leser, wo der Frosch die Löckchen hat. Sicher, das Buch strotzt voller Klischees, und so manches scheint mir aus dem 1997'er Film Hemoglobin abgekupfert zu sein. Aber scheiß der Hund drauf, die Tribute von Panem sind auch geklaut, trotzdem wurde der Film ein Kassenschlager. Auf all zu tiefgründiges darf man hier also nicht hoffen, aber das ist auch nicht Sinn und Zweck dieser Geschichte.

Ich empfinde dieses Buch als rasant, abstoßend, verstörend, ziemlich krank, und es verschafft mir 'nen gigantischen Ständer!

Ja, und das Buch hat auch eine Story - gibt es aber in Chuck Norris-Filmen auch. Wayne interessiert's?


Auf den Punkt gebracht

Klischees: Düsteres Hotel im Wäldchen; verschleppte Touristen (Kategorie: meist weiblich, geil aber immer mit Migräne); aufopfernder Lonely Wolve (Verlobter)


Story: analog zu "(beliebigen Gore-Film hier einfügen)", also Supie

Schreibstil: keine überflüssigen Details. Eben so viel wie nötig, die Spannung steht im Vordergrund, und genau das erwarte ich hier.

Die Hauptcharaktere hätte Jack Kilborn hier vielleicht noch etwas mehr in den Vordergrund stellen können. Damit meine ich die anfangs entführte Maria, sowie deren später auftauchenden Verlobten und ihren Bruder. Der Bruder spielt übrigens noch eine ganz eigene Rolle, die hier allerdings ebenfalls etwas zu kurz kam.

Fazit

Mit "Das Hotel" hat Jack Kilborn ein hochwertiges Gore-Format auf Papier gebracht, das sich absolut mit anderen dieser Klasse messen kann. Für Freunde von erlesenen Horrorschmökern ist das Buch ein definitives Muss.
Und wie gesagt: Bewegende Tiefgründigkeit sucht man besser in anderen Büchern. Die einen wollen gern Flipper sehen, wie er mit den Kinderchen in der Bucht spielt - die anderen sehen lieber Kinderchen in der Bucht, die dem Flipper den Bootspropeller in den Bauch schrauben. Wackelpeter vs. Paella, VW Polo vs. Ford Mustang GT, Mickey Mouse vs. Wolverine, Robert Pattinson vs. Mickey Rourke, Vatikan vs. Pascha in Köln, und so weiter und so weiter... 8-)


"Das Hotel" von Jack Kilborn erschien 12. Dezember 2011 beim Heyne-Verlag


384 Seiten

Originaltitel: Endurance
Übersetzung: Wally Anker
ISBN: 978-3-453-52883-3

Kostenlose Leseprobe: *klick mich*

Diesen Titel als eBook gibt es hier: *eBook*


Viel Spaß beim Lesen !!


Tom

Samstag, 9. Juni 2012

Die Bestien

Gerechtigkeit tut weh... 

 

Jim Clayton hat seine Strafe verbüßt. Achtzehn Jahre lang saß er im Knast für etwas, woran er sich nicht mehr im Detail erinnern kann und es im Grunde auch nicht mehr will. Aber eines ist sicher: Die Geduld wird er nicht mehr so schnell verlieren - denkt er! Bis er in dem kleinen Kaff Billings landet.
Alle guten Vorsätze taugen nichts, wenn Jim mit ansehen muss, wie ein Mädchen zusammengeschlagen wird. Als Jim eingreift, legt er sich unwissentlich mit dem Polizei-Chief an, was sogleich mit einer Ladung Blei quittiert wird.
Bald schon wird ihm klar, in was er hier geraten ist. Der Chief und seine Freunde sind wahre Sportskanonen. Nicht selten werden Fremde zur örtlichen Treibjagd eingeladen - natürlich in Funktion des Jagdwildes. Nun darf Jim zeigen, wie flott er auf den Beinen ist. Ihm bleiben Zehn Minuten Vorsprung...



Hmmm Brett McBean... war das nicht der Typ, der unschuldige Leser mit seinen Büchern an den Stuhl fesselt, bis sie zu Ende gelesen haben? Ja genau - so war's. Ist ja fast ein Gefühl wie beim Waterboarding. Scheiße, ich stehe auf so was ;-)

Gleich auf den ersten paar Seiten stellt Brett McBean unmissverständlich klar: Du, mein naiver Freund, wirst das Buch jetzt nicht so schnell weglegen. Und dann geht es auch schon zur Sache! Und dabei wird schnell klar, dass McBean hier einen Mix aus Psycho-Thriller und paranormalem geschaffen hat. Dies hat er in zwei spannende Handlungsstränge verpackt, die er geschickt miteinander verknüpft.


Zu Anfang dachte ich erst: Hmmm... schon wieder so ein Lonely-Rider-Abklatsch. Harter Kerl auf 'ner Harley gerät an bösen Cop. Böser Cop pisst ihm auf die Stiefelettos, harter Kerl läuft Amok, etc.pp... Aber mitnichten! Die Rollen sind mal sowas von ganz anders gestrickt, als zunächst erwartet. Der vermeintlich knallharte Ex-Knacki hat ein gutes Herz, wobei er nebenher mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat (was auch zu seinem Knast-Aufenthalt führte. Aber da es Teil seiner Rolle im Buch sein wird, möchte ich hier nichts weiter verraten).


Der Einzige, der wirklich in die typische Klischee-Rolle passt, ist der Polizei-Chief "Hal" und seine hinterwäldlerischen Jagdgefährten. Aber seien wir mal ganz ehrlich miteinander: Ohne die typischen paar durchgeknallten Hohlfritten - die vergewaltigend und mordend das Gesetz in einer kleinen Waldhütte vertreten - macht so ein Schinken doch nur halb so viel Spaß, gelle? ;-)


Etwa kurz vor Mitte des Buches hat die Story für mich etwas an Fahrt verloren, und die zuvor angelegten Fesseln lösten sich ein wenig. Später stellte sich die Notwendigkeit für mich heraus, dass McBean die einzelnen Fäden nun zueinander führt, um mir beim Lesen ein rasantes Finale mit vielen Überraschungen und Wendungen zu liefern. Das ist ihm auch wirklich gut gelungen.


Natürlich ist die Story mit viel kranker Scheiße gespickt (Vernaschereien wehrhafter Kopulationspartner, zermatschte Gehirne, etc.) - Yeeahaa - aber wirklich faszinierend finde ich den gelungenen Mix aus Psycho und paranormalem. Ach herrjee, ich würde euch so gerne etwas über das Para-Dingens hier erzählen (es geht um eingefangene Seelen), aber dann würde ich hier zu viel ausplaudern.


Fazit

Mit krummen Rücken über das Buch gebeugt und immer schön mechanisch - und ohne hin zuschauen - mit einer Hand in die Chipstüte greifend. So in etwa sehe ich mich noch immer auf meiner Couch sitzen. Nun ist die letzte Seite gelesen, und ich fühle mich immer noch geflasht. Die letzten Zeilen haben mir ein böses Grinsen in mein Gesicht gemeißelt. Das Ende war schon ziemlich geil!

"Die Bestien" zeigt wieder einmal, warum ich vom Bücher-Regal des Festa-Verlages einfach nicht die Finger lassen kann. Für die gute Auswahl des Titels bekommt der Verlag von mir ein dickes Danke, sowie 4 1/2 von 5 Hirnpunk-Punkte.



"Die Bestien" von Brett McBean erschien 2011 beim Festa-Verlag


352 Seiten

Originaltitel: Torment
Übersetzung: Doris Hummel
ISBN: 978-3-86552-132-3

Kostenlose Leseprobe: *klick mich*

Diesen Titel als eBook gibt es hier: *eBook*


Viel Spaß beim Lesen !!


Tom

Sonntag, 27. Mai 2012

Seelenfresser

Jung gebliebene Dämonin sucht Jungbrunnen...


Wer sagt, dass Dämonen nicht auch eitel sind? Um Altersflecken und runzeliger Haut zu entgehen, bereitet sich die Dämonin Lamia - dieses mal in Gestalt der Schülerin Myra - alle hundert Jahre auf einen Festschmaus vor, um sich die Seelen ihrer Opfer einzuverleiben. Um ihre "Party" gebührend zu feiern, umgarnt sie die Schüler und das Lehrpersonal der Rockville-High. Ganz nach dem Motto "Sex sells", setzt sie dabei alle ihre Reize ein, und kaum einer ist vor ihrer Matratze sicher. Das erkennt bald auch Jake, als sich sein Bruder mit der immer-geilen Myra einlässt...


Zuerst muss ich sagen: Nachdem ich einige Rezensionen zum vorliegenden Titel gelesen habe, bin ich ein wenig zu voreingenommen an das Buch herangegangen. Die Bewertungen reichten von "Porno pur" bis zu "Ich trau mich nimmer allein ins Bad". Also bekam ich fast 'nen Ständer, als ich das Buch endlich in meinen Händen hielt. Die Packung Kleenex blieb jedoch während des Lesens unberührt.


Kurz zu den Fakten und meinen gesammelten Eindrücken:

Die Story ist, zugegeben, etwas altbacken, aber sie hat nun mal ihren Reiz: Ein geiler Teeny-Dämon, der alles vernascht, was nicht schnell genug auf die Bäume kommt. Mit genügend Frischfleisch sichert sich die Dämonin Lamia in Gestalt der jungen Myra ihre nächsten paar hundert Jahre auf unserem schönen Planeten Erde. Um ihr Ziel zu erreichen, holt sie sich Männer wie Frauen ins Bett und treibt sie in die sexuelle Abhängigkeit. Wer nicht spurt, wird halt etwas härter angefasst. Entsprechend wird schon mal der ein- oder andere Aufsässige in feine Häppchen zerlegt und gut durchgebraten zum Buffet angerichtet.


Vom Inhaltlichen lässt der Schmöker kaum Wünsche offen. Die Fantasie wird reichlich angeregt, und es gibt reichlich interessante Handlungsstränge. Wenn es jedoch um die in den vielen Rezensionen oft so hochgelobten Sex- und Gewaltexzesse geht,  so muss ich sagen: Das kann ein Richard Laymon um Längen besser. Vieles wird halt nur angedeutet, aber nicht explizit beschrieben. Man muss sich seinen Teil eben selbst hinzu denken. Man stelle sich vor, man schaut sich den viel beworbenen Horrorfilm des Jahres an, und alle guten Szenen sind herausgeschnitten. Der Killer grinst frech in die Kamera und fuchtelt mit dem Hackebeilchen herum. Dann kommt eine andere Kameraeinstellung, die Killer und Opfer nicht im Bild hat, aber man hört die Schreie des Opfers. Ich will damit sagen: Ich erlebe die Szene nicht, und somit packt mich auch nicht das ultimative Grauen. Könnte das gleiche Beispiel auch an einem guten Pornofilm wiederholen. Aber das erspare ich Euch jetzt - ihr wisst auch so, was ich damit sagen möchte ;-) Dafür, dass Sex ein großes Thema - und offensichtlich der Aufmacher - in diesem Buch ist, werden meine Erwartungen nicht gänzlich erfüllt.


Von diesem Manko mal abgesehen, ist das Buch sehr lebendig und spannend. Auch wird man von überraschenden Wendungen in der Geschichte heimgesucht, was einen auch im späteren Verlauf des Buches erneut fesselt und Seite um Seite verschlingen lässt.

ACHTUNG SPOILER (wer nicht zu viel erfahren will, sollte jetzt nicht weiter lesen)

So stellt sich z.B. im späteren Verlauf heraus, dass Lamia eine Tochter hat, die selbst eine Halb-Dämonin ist, sich ihrer Herkunft und ihrer Fähigkeiten zunächst aber noch nicht bewusst ist. Dies lernt sie erst nach und nach kennen und stellt sich schließlich gegen die eigene Mutter. Schade an dieser Stelle: Smith hätte hier etwas mehr von der dunklen Seite der Tochter und deren Auswirkung auf ihr unmittelbares Umfeld liefern können. Ich könnte mir z.B. ein oder zwei kleinere Unfälle beim Erkunden ihrer dämonischen Kräfte vorstellen. Oder sabbernde Männer/Frauen, die ihr mit feuchten Tagträumen hinterher flitzen, weil ihre dämonische Aura auf jeden in ihrer Nähe wie ein Aphrodisiakum wirkt.
Leider bekommt man, bis auf eine kleine Szene, kaum etwas von ihren neuen Dämonensuperkräften zu sehen. Auch fehlt hier der erwartete Zwiespalt zwischen "eigentlich bin ich ja eine böse Dämonenschlampe" und ""Hilfe, ich will kein Monster sein". Hier hätte ich schon ein wenig mehr aus der Geschichte heraus geholt.

Fazit

Die bisherigen Rezensionen finde ich größtenteils maßlos übertrieben. Das Buch ist wirklich nicht schlecht, und es gehört definitiv in die Kategorie "must have". Jedoch reißt es mich nicht mehr vom Hocker, als ein normaler Fernseh-Spielfilm im Abendprogramm von RTL.

Die Story hat eindeutiges Potential, und auch die Charaktere sind Top. Ein Richard Laymon hätte hier jedoch deutlich mehr heraus gekitzelt.

Trotz der harten Worte hat mir das Lesen viel Spaß bereitet, immerhin ist Bryan Smith kein Anfänger mehr. Lasst euch von meiner Kritik nicht abschrecken, ich bin nun mal ein wenig verwöhnt. Ihr kommt hier auf jeden Fall auf eure Kosten ;-)

Der Titel "Seelenfresser" verdient sich somit 3 von 5 Hirnpunk-Punkte und gehört selbstverständlich in die Kategorie Lesenswert. Bei Bryan Smith kann man einfach nichts verkehrt machen, bei ihm würde ich jederzeit blind ins Bücherregal greifen.

"Seelenfresser" von Bryan Smith erschien im April 2012 beim Festa-Verlag


352 Seiten

Originaltitel: Soultaker
Übersetzung: Manfred Sanders
ISBN: 978-3-86552-141-5

Kostenlose Leseprobe: *klick mich*

Diesen Titel als eBook gibt es hier: *eBook*


Viel Spaß beim Lesen !!


Tom

Freitag, 18. Mai 2012

Gewinnspiel

Hallo liebe Leseratten,

der Top-Horror-Blog "Horror and more" auf http://testwerkstatt.blogspot.de hat ein tolles Gewinnspiel gestartet. Zu gewinnen gibt es einmal "Red Sky" von Nate Southard und "Appartment 16" von Adam Nevill.

Wie du gewinnen kannst? Ganz einfach: Fleißig Blog lesen (keine Voraussetzung, aber es lohnt sich dennoch), und ein wenig Werbung machen, z.B. den Blog bei dir verlinken. Die Gewinner werden angeschrieben.

Viel Spaß und Erfolg

Tom

Montag, 30. April 2012

Patient Null

Was haben Joe Ledger, Bruce Willis und Chuck Norris gemeinsam?


Klappentext:

Als Detective Joe Ledger den Terroristen Javad Mustapha mit zwei Kugeln niederstreckt, scheint der Auftrag erledigt: Der Feind ist tot. Vier Tage später erfährt Ledger jedoch, dass Mustapha von den Toten zurückgekehrt ist. Die Terroristen haben in einem Geheimlabor ein Virus entwickelt, mit dem sie Menschen in Zombies verwandeln können. Für Ledger beginnt ein beispielloser Alptraum …


Sehr viel gab der Klappentext für mich nicht her, und ich war förmlich hin und her gerissen, ob ich mir das Buch nun kaufe, oder nicht. Zum Glück gibt es noch mein Schwesterlein, die mir das Buch prompt als Zwischendurch-Snack überließ.

Nun, dies ist sicherlich nicht die erste Rezension zu diesem Buch, und die vielen Meinungen auf Amazon gehen so breit auseinander, wie das geölte Sitzfleisch von Ice-T's Schneggche. Wer auf übertriebenes Action-Helden-Fastfood steht, für den ist dieser Roman definitiv ein absolutes Muss. Und da ich ein ausgesprochener Freund von Testosteron-Zusatz in der Muttermilch bin, hat es Jonathan Maberry auch nicht sonderlich schwer, mich als seinen neuen besten Freund zu gewinnen. So, nun mal Schluss mit der Beweihräucherung, und weiter zu den Fakten:

Was gleich zu Anfang auffällt: Detective Joe Ledger ist eine abgebrühte coole Kampfsau, der scheinbar mit jeder noch so ausweglosen Situation klar kommt. Übertrieben actionlastig sind auch die vielen Kampfszenen. Wer auf so etwas steht, kommt hier definitiv auf seine Kosten.

Die Story strotzt nur so voller Klischees: Böse Terroristen wollen die Welt unterjochen und eine neue Ordnung aufbauen. Unser Held wird von einer mysteriösen Geheimgesellschaft rekrutiert, wobei er von seinen "neuen Freunden" zunächst abgecheckt und schließlich als würdig befunden wird. Natürlich kommen auch die Themen "Liebelei am Arbeitsplatz", "die Verrätersau" und der "geheimnisvolle Mister X" nicht zu kurz.

Der Roman beginnt als typischer Agententhriller und geht in der zweiten Buchhälfte in heilloses Zombie-Gemetzel über. Ein zweiter Handlungsstrang beschäftigt sich mit den Untaten der Widersacher, die untereinander ganz eigene Probleme zu bewältigen haben.

Fazit:


Uhm... ich bin etwas zwiegespalten was meine objektive Meinung angeht. Natürlich stehe ich auf sinnlose Actionkracher, wie ich sie auch zu Dutzenden in meiner kleinen Heimvideothek habe. Wer lehnt sich nicht schon mal gerne Abends auf der Couch zurück und lässt sich bei einem guten Film von Chuck Norris eine geistige Vergewaltigung über sich ergehen? Einfach mal abschalten und "nicht denken müssen" ist doch auch mal ganz nett, oder? Andererseits lasse ich mich auch mal gerne von einer ausgetüftelten Story mit etwas mehr Tiefe und Niveau fesseln, was man hier leider nicht erwarten kann. Egal, unsere Kinder lassen wir ja auch Pokemon und Spongebob schauen, hrhr 8-)

@ alle die auf Actionhelden mit knochentrockenen Sprüchen und Schaschlik-Effekte stehen: Unbedingt zugreifen! (5 von 5 Hirnpunk-Punkte)
@ alle einfühlsame Wesen die bei "Pferdeflüsterer" und "Philadelphia" so richtig aufblühen: Peinlich zu Boden berührten Blick aufsetzen, erschrocken die Hand vor dem Mund halten und schnell weiter gehen... (3 von 5 Hirnpunk-Punkte)
 

"Patient Null" von Jonathan Maberry erschien 2010 beim Heyne-Verlag

576 Seiten
Originaltitel: Patient Zero
Übersetzung: Wally Anker
ISBN: 3-453-52604-X

Kostenlose Leseprobe: *klick mich*


Tom

Z - Das Spiel der Zombies

Wenn ein Spiel plötzlich real wird - spiel es zu Ende!


Josh ist ein heranwachsender Junge. Josh ist ein begeisterter Computerspieler. Josh ist ein "Fackler" und Josh ist einer der Besten!
Vertieft in einem Virtual-Reality-Spiel jagen Josh und sein Freund Firecracker als "Fackler" den virtuellen Zombies hinterher. Was noch vor über 15 Jahren blutiger Ernst war, existiert heute nur noch in den Geschichtsbüchern - und in Josh's Lieblingsspiel.

Die Epidemie von damals ist vorbei. Lediglich die heutige Eltern-Generation ist Zeitzeuge von damals, als sie der nur zu realen Zombie-Plage ein Ende bereiteten. Ja - in der Tat ist alles nur noch ein abgefucktes Spiel, das in einem virtuellen Helm stattfindet. Die Geschichten von damals sind nur noch ein Mythos, den die Eltern von Heute nur zu gerne unter den Teppich kehren möchten. Bis zu dem Tag, an dem Josh ein verlockendes Angebot erhält: Leg den beschissenen Helm bei Seite, schnapp dir den Flammenwerfer, und dann lass uns ein echtes Barbecue veranstalten...


Auf der Suche nach einem neuen und guten Zombie-Roman stieß ich auf "Z - Das Spiel der Zombies". Zwar ist das Buch eindeutig auf die Zielgruppe der Jugendlichen ausgerichtet, lässt aber in Sachen Spannung, Action und Handlungen keinerlei Wünsche offen.

In einer in der Zukunft spielenden Welt führt der Autor Michael Thomas Ford den Charakter Josh vom kindlichen Spieler durch einen Action-geladenen Parcours  zu einem heranwachsenden Helden. Als Josh von einem geheimnisvollen Gegenspieler Namens Charlie eine Einladung zu einer echten Zombie-Jagd erhält, ist er sich nicht im klaren darüber, wie ernst es bald für ihn wird.
Bald rutscht Josh immer weiter in den Strudel von Gewalt und einer Zombie-Droge, die seine Wahrnehmung immer mehr verändert. Als es fast schon zu spät ist erkennt Josh, dass es Zeit wird, erwachsen zu werden!

Wie oben schon angedeutet, darf der Leser hier keinen erwachsenen-gerechten Zombie-Slasher erwarten. Gemetzel ist zwar vorhanden, und Spannung wird reichlich aufgebaut, jedoch sind die Handlungsweisen B-Movie-typisch nicht immer nachvollziehbar - was ich recht schade finde, da Story sowie Protagonisten wirklich gut ausgearbeitet wurden.

Die Handlungsstränge lassen sich gut verfolgen und finden immer wieder zueinander. Ford hält die Spannung bis zum Schluss konstant aufrecht, und kann sie gegen Ende sogar noch etwas steigern.
Was mir hier noch fehlt, ist die düstere Atmosphäre und beklemmende/verzweifelte Depri-Stimmung, die ich von einem guten Zombie-Schmöker erwarte.

Fazit


Weltuntergangstimmung kann man bei diesem Jugendroman zwar nicht erwarten, dennoch fühlte ich mich gut unterhalten. Leichte Lektüre für zwischendurch.

Dezente Abzüge gibt es lediglich für die nicht immer nachvollziehbaren Handlungsweisen der Protagonisten, sowie für die fehlende düstere Stimmung. Letzteres ist natürlich mein persönliches Empfinden, und reine Geschmackssache. Mag ja auch nicht jeder Sardellen auf seiner Pizza, nicht wahr? Immerhin verdient sich Mr. Ford hiermit noch 3 von 5 möglichen Hirn-Punkten ;-)

"Z - Das Spiel der Zombies" von Michael Thomas Ford erschien 2011 bei Bastei Lübbe

221 Seiten
Originaltitel: Z – In the game of zombie hunting there can only be one winner
Übersetzung: Collin McMahon
ISBN: 978-3-8432-0068-4
Baumhaus-Verlag

Kostenlose Leseprobe: *klick mich*

Tom

Sonntag, 29. April 2012

Red Sky

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...


Was sich für mich zunächst nach einem klassischen Zombie-Schmöker anhörte, entpuppte sich nach einiger Anlaufzeit als ein "Ihr habt uns zu degenerierten Vollhonks gemacht, darum haben wir euch jetzt zum Fressen gern"-Taschenbuch.

Verwirrt? Nicht schlimm, mal der Reihe nach...


Es war einmal ein Banküberfall in El Paso. Danny Black hätte gut daran getan, sich seine Crew für den anfallenden Coup besser auszusuchen. Statt einer schnellen Nummer mit professionellem Backup hat er es nun mit einem beschissenen Psychopathen und seiner liebesblinden Freundin als Helferlein zu tun. Schnell wird klar, dass ein solches Unterfangen in die Hose gehen muss, und schließlich mit einer Geiselnahme und der anschließenden Flucht in die Pampa von New Mexico endet.

Sichtlich lädiert landet das Team in einer verlassenen Fabrikhalle der Red Sky Manufacturing, um die verbliebenen Knochen zu zählen und die Wunden zu lecken. Nur logisch, dass bald nichts mehr sicher ist: Draußen wartet ein schnelles Ableben mittels Soldaten, die offensichtlich etwas gegen ihren Besuch haben - innerhalb der Fabrik geben sie ein proteinreiches Buffet ab. Und die Zeit läuft langsam ab, denn die Sonne geht bald unter...



Das ist zugegeben mein erstes Buch von Nate Southard und ich lechze nach mehr! Der Banküberfall ist ein ideales Mittel, um von Anfang an die notwendige Spannung aufzubauen, und die Protagonisten in knackigem Tempo vorzustellen.

Nate Southard fackelt nicht lange und kommt schnell zur Sache. Ein einzelner bluttriefender Handlungsstrang macht das Lesen einfach, aber auch gleichzeitig schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Es fehlt etwas Detailtiefe zu den Protagonisten, und die Firma Red Sky Manufacturing hätte etwas mehr Hintergrundgeschichte vertragen können. Immerhin entpuppen sich die Wesen aus den Tiefen der Fabrik als die tatsächlichen Opfer der Geschichte, und haben sich somit etwas mehr Storytiefe verdient. Schade eigentlich - aus diesem Stoff hätte ich glatt einen Zweiteiler geschrieben...

Obwohl meiner kleinen Kritik sowie das Bedienen einiger Klischees, hat "Red Sky" durch seinen spannenden Handlungsstrang, reichhaltiger Action und blutiger Einlagen, mein Verlangen nach einem guten Horror-Schmöker gestillt.

Fazit


Der Titel "Red Sky" verdient sich somit 4 von 5 Hirnpunk-Punkte, und sichert sich somit meine eindeutige Empfehlung.

"Red Sky" von Nate Southard erschien im März 2012 beim Festa-Verlag

268 Seiten
Originaltitel: Red Sky
Übersetzung: Sandra Schindler und Wolma Krefting
ISBN: 978-3-86552-146-0

Kostenlose Leseprobe: *klick mich*


Viel Spaß beim Lesen !!

Tom

Samstag, 28. April 2012

Dann werd ich mal...

Auf Drängen von Schwesterherz (http://testwerkstatt.blogspot.de) starte ich nun meinen ersten Blog. Ich weiß zwar noch nicht was sie sich erhofft hier vorzufinden, aber sie ist der festen Überzeugung, dass es für euch unterhaltsam sein wird. Nun - wir werden sehen ... ;-)

Als absoluter Fan von Horror, Action und SciFi ist es eigentlich schon abzusehen, wohin mich dieser Blog führen wird.

Tom